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Hühner

© FlagstaffotosHühner (Gallus gallus) sind nicht besonders gut für genetische Analysen geeignet sind, jedoch sind sie als Modellorganismus für Genetik- und Entwicklungsstudien wertvoll.

Hühner haben einen langen Brutzyklus von über 6 Monaten und produzieren nur wenige Eier, was es schwierig und zeitaufwendig macht, sie zu kreuzen. Darum ist es auch nicht überraschend, dass es bei Hühnern wenige Mutantenstämme gibt. Allerdings kann man Hühner mit transgenen Techniken genetisch verändern.

Warum Hühner erforschen?

Hühner werden oft verwendet, wenn man Vögel für eine physiologische Studie braucht. Sie sind leicht zu halten und werden schon seit Jahren gezüchtet, wodurch viel Literatur zu ihrer Physiologie erhältlich ist. Ihre Embryonen sind robust und entwickeln sich außerhalb des Körpers des Muttertiers. Die Schale eines Hühnereis kann geöffnet und dann mit Plastikfolie abgedeckt werden, was die Beobachtung der Entwicklung des Huhns möglich macht. Es ist auch möglich, Hühner-Embryonen in einer Kultur außerhalb des Eis zu entwickeln.

Der leichte Zugang zum Embryo während seiner Entwicklung bietet die Möglichkeit der Durchführung von Experimenten, einschließlich operativer und chemischer Manipulationen, die den Entwicklungsprozess verändern. Da die Erforschung der Entwicklung von Säugetieren ein so schwieriger Prozess ist, vermitteln diese Studien oft hilfreiche Informationen, um Vergleiche anstellen zu können.

Da Hühner zu den Wirbeltieren gehören, hat ihr Entwicklungsprozess - trotz der vielen Unterschiede - viel mit dem des Menschen gemeinsam. Hühner haben wertvolle Einblicke in die Entwicklung des Nervensystems gegeben und aufgezeigt, wie die Wanderung und Ausdifferenzierung der Zellen vor sich geht. Sie wurden auch dazu verwendet, die molekulare Grundlage für die Fehlentwicklung von Gliedmaßen zu entdecken und haben viel zur Erweiterung des Wissens über diese beigetragen, denn die Entstehung dieser Art von Fehlbildungen ist bei Menschen und Vögeln ähnlich.


Forschung zum 'Loch im Herzen'

Chick embryo labelled with a fluorecent marker for hole-in-the-heart research.Aktuelle Studien zur Entwicklung des Hühner-Embryonen geben aufschlussreiche Hinweise zur Herzkrankheit Vorhofseptumdefekt oft auch 'Loch im Herzen' genannt. Bei dieser Fehlbildung schließt die Wand zwischen dem linken und rechten Vorhof des Herzens nicht vollständig, wodurch es für das Herz viel schwieriger ist, Blut durch den Körper zu pumpen. Im Vereinigten Königreich ist etwa 1 Neugeborenes von 1000 betroffen.

Hühner-Embryonen werden zum Modellieren dieser Krankheit eingesetzt, denn Hühner haben – genau wie Menschen -  ein Herz mit vier Herzkammern. Forscher untersuchen derzeit die Implikation eines bestimmten Gens - Tbx5 -, indem sie seine Aktivität reduzieren. Das gedämpfte Gen wird mit einem Leuchtmarker behandelt, damit man erkennen kann, ob es in die Hühner-Zellen eingedrungen ist. Diese Studie wird dabei helfen zu klären, welche Rolle dieses Gen bei der Entwicklung des Herzens spielt.



Last edited: 27 August 2014 14:01

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