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COVID-19 / SARS-CoV-2

Our thanks to Martin Fellermeyer for translating this page.

Seit dem 11. März 2020 ist der COVID-19 Ausbruch laut WHO offiziell eine Pandemie (https://www.statnews.com/2020/03/11/who-declares-the-coronavirus-outbreak-a-pandemic/).

Die Krankheit COVID-19 wird durch SARS-CoV-2 (schweres akutes Atemwegssyndrom Coronavirus 2, engl. severe acute respiratory syndrome coronavirus 2) ausgelöst. Im Dezember 2019 wurde SARS-CoV-2 in der Stadt Wuhan in China entdeckt, nachdem eine Gruppe Patienten mit Pneumonie unbekannten Ursprungs der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gemeldet wurden.

Die folgenden Informationen werden durch UAR kontinuierlich aktualisiert. Für mehr Informationen empfehlen wir (Webseiten teils nur auf Englisch verfügbar):

Americans for Medical Progress‘ COVID-19 Informationen: https://www.amprogress.org/covid-19-resources/

The European Animal Research Association’s interaktive COVID-19 Forschungskarte: https://public.flourish.studio/visualisation/1698667/?mc_cid=cc498cdf11&mc_eid=bb7b90a89e

The Foundation for Biomedical Research’s Überblick über Tierversuche für COVID-19: https://fbresearch.org/covid-19-resources-page/

The London School of Hygiene and Tropical Medicine’s Übersicht über die Entwicklung von Impfstoffen gegen COVID-19: https://vac-lshtm.shinyapps.io/ncov_vaccine_landscape/

 


 

Coronaviren (CoV) sind eine große Familie von Viren, die verschiedenste Krankheiten auslösen können: von einer normalen Erkältung oder leichten Atemwegserkrankungen bis hin zu schweren Erkrankungen wie MERS-CoV (engl. Middle East respiratory syndrome coronavirus) und SARS-CoV (engl. severe acute respiratory syndrome coronavirus). Der Name Corona (lat. corona – Kranz, Krone) bezieht sich auf das Aussehen der Viren, da die Viren „Fortsätze“ haben die an eine Krone erinnern. SARS-CoV-2 ist ein neue Viren-Art die bisher noch nicht im Menschen entdeckt wurde.

Humane Coronaviren sind teils zoonotische Erreger, d.h. sie können von Tieren auf Menschen übertragen werden und umgekehrt. Untersuchungen haben gezeigt, dass SARS-CoV von Fledermäusen auf Larvenroller (eine Katzenart), und schließlich auf den Menschen übertragen wurde, während MARS-CoV direkt von Dromedaren auf den Menschen übergesprungen ist. Es gibt mehrere identifizierte, tierische Coronaviren, die noch nicht den Menschen infiziert haben.

Die häufigsten Symptome von Coronaviren sind allgemeine Atemwegsprobleme, Fieber, Husten, Kurzatmigkeit und Atembeschwerden. In den schweren Verläufen kann es zu Pneumonie, schweren akuten Atemwegssyndromen, Nierenversagen und Tod kommen.

Zu den wichtigsten Maßnahmen zur Verbeugung einer Infektion zählen häufiges Händewaschen, sowie das Abdecken von Mund und Nase während dem Husten und Niesen.

Um schnellstmöglich eine Impfung oder Therapie zu entwickeln haben tausende Wissenschaftler damit begonnen an dem Virus zu forschen. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über die hierbei durchgeführten Tierexperimente:

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Tiermodelle

 

Impfungen

 

Medikamente

 

Neutralisierende Antikörper

 

Immunität

 

Coronaviren in Tieren

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Quellen

https://www.sciencemuseumgroup.org.uk/coronavirus-science-what-we-know-and-dont-know-about-the-virus/

 https://www.who.int/health-topics/coronavirus

https://www.cdc.gov/coronavirus/2019-ncov/about/index.html

 https://www.hopkinsmedicine.org/health/conditions-and-diseases/coronavirus

 http://www.ox.ac.uk/news-and-events/coronavirus-research

https://www.amprogress.org/covid-19-resources/

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Tiermodelle:

Bevor Wissenschaftler ein Tier für Experimente verwenden können, muss sichergestellt sein, dass man die Wirksamkeit von Medikamenten und Impfungen auch sinnvoll in diesem Organismus testen kann. Am Wichtigsten hierbei ist, dass das Tiermodell von dem Virus infiziert werden kann, was nicht immer gegeben ist. Selbst wenn Tiere von dem Virus infiziert werden können, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass die Tiere auch Krankheitssymptome entwickeln. Sollte dies der Fall sein, ist das Tiermodell nur begrenzt von Nutzen, da man keine Wirksamkeit von Medikamenten testen kann.

Das bestmögliche Versuchstier lässt sich infizieren und entwickelt gleichzeitig Krankheitssymptome, die sehr ähnlich zum Krankheitsverlauf im Menschen sind, sodass möglichst viele Informationen von diesem Experiment auf Menschen übertragen werden können.

https://www.nytimes.com/2020/03/14/science/animals-coronavirus-vaccine.html

 

MÄUSE

Die normalerweise verwendeten Inzuchtstämme von Mäusen lassen sich nicht mit SARS-CoV-2 infizieren. Auf der ganzen Welt versuchen Wissenschaftler neue, genetisch modifizierte, Mäuse zu züchten oder testen die Anfälligkeit von anderen Tieren für eine Infektion mit dem Virus.

Im Jahr 2007 haben Wissenschaftler der Universität in Iowa (USA) eine Maus (hACE2 Maus) gezüchtet, die anfällig für eine Infektion mit dem SARS Virus (SARS-CoV) ist. Eine neue wissenschaftliche Studie aus China, welche noch nicht dem sog. Peer Review Prozess unterzogen wurde, zeigt, dass diese Mäuse auch mit dem neuen Virus (SARS-CoV-2) infiziert werden können und eine leichte Lungenentzündung entwickeln. Der neue Mausstamm besitzt Zellen mit dem menschlichen Rezeptor (hACE2). Sowohl der alte (SARS-CoV), als auch das neue Coronavirus (SARS-CoV-2), nutzen diesen Rezeptor um Zellen zu infizieren, womit die Mäuse für eine Infektion empfänglich gemacht wurden.

Dieser neue Mausstamm wird bereits in den ersten Experimenten verwendet, während er parallel dazu auch noch weiter gezüchtet wird.

https://www.jax.org/news-and-insights/2020/march/expediting-covid-19-research

FRETTCHEN

Frettchen besitzen bereits die richtigen Rezeptoren auf ihren Lungenzellen, sodass sie direkt als Versuchstier genutzten werden können. In der Vergangenheit wurden sie bereits für die Erforschung von SARS, Influenza (Grippeviren) und sogar Ebola-Viren genutzt.

Durch Genomanalysen haben Wissenschaftler festgestellt, dass Frettchen eine der besten Spezies für Virus-Tiermodelle sind, da geimpfte Tiere immun sind, während nicht geimpfte Tiere an Viren erkranken.

https://indaily.com.au/news/2020/04/02/csiro-tests-potential-covid-19-vaccines-on-ferrets/ 

https://thestarphoenix.com/news/local-news/covid-19-u-of-s-lab-develops-animal-model-for-covid-vaccine-testing/

 

NICHT-MENSCHLICHE PRIMATEN

Dave O’Connor, ein Pathologe an der Universität Wisconsin-Madison (USA), untersucht inwieweit Affen für die Entwicklung von Coronavirus Medikamenten nützlich sind. Er sagte, dass bereits eine chinesische Gruppe Daten über Rhesusaffen veröffentlicht hat, und weitere Ergebnisse aus anderen Laboratorien vorhanden sind, die demnächst veröffentlicht werden.

 

Impfstoffe:

Bei infektiösen Krankheiten wie dieser Pandemie sind Impfstoffe die vielversprechendste Waffe, über die die Gesundheitsbehörden verfügen. Der große Unterschied zu anderen Therapien ist, dass die Impfung Personen davor schützt sich mit dem Virus zu infizieren.

Normalerweise werden Impfstoffe nach ersten Sicherheits- und Wirksamkeitsstudien im Tierversuch am Menschen erprobt. Das größte Sicherheitsrisiko ist die Möglichkeit der sogenannten Krankheitsverstärkung/Impfverstärkung, wobei ein Impfstoff anstatt des erhofften Schutzes bei einer Infektion, den Krankheitsverlauf verschlimmert.

Um dies auszuschließen sind zeitintensive Tests mit Versuchstieren nötig, welche die Impfstoffentwicklung mehrere Monate verlangsamen können. Diese ersten Tests wurden erst vor kurzem begonnen, aber angesichts der Dringlichkeit, die Ausbreitung des neuen Coronavirus einzudämmen, gehen einige Arzneimittelhersteller direkt zu Tests im kleinen Maßstab am Menschen über; ohne den Abschluss jener Tierversuche abzuwarten. Viele der möglichen Kandidaten für einen Impfstoff gegen SARS-CoV-2 werden zur gleichen Zeit im Tierversuch, sowie in klinischen Phase 1 Studien getestet.

Während die ersten Versuche am Menschen beginnen, bleiben wichtige Fragen unbeantwortet: Wie bekämpft unser Immunsystem das Virus? Wie kann man mit einem Impfstoff eine ähnliche Immunreaktion auf sichere Art und Weise auslösen? Die Antworten hierauf könnten bald von Studien an infizierten Menschen und Tiermodellen kommen, allerdings sind einige Forscher der Meinung, dass der Mangel an Informationen Experten nicht davon abhalten sollte, erste Sicherheitsversuche an Menschen durchzuführen. Andere befürchten, dass eine Zulassung von unwirksamen oder unsicheren Impfstoffen in einem beschleunigten Verfahren, ein großer Rückschlag für die Forscher sein wird und letztendlich die Entwicklung und großflächige Markteinführung verzögern wird.

Jedoch sind die Hersteller nach wie vor verpflichtet routinemäßige Tierversuche durchzuführen, um sicherzustellen, dass der Impfstoff wirksam und gleichzeitig nicht toxisch ist. Die Wissenschaftler erwarten, dass man durch die ersten Human- und Tierversuche mehr über das Virus lernt, u.a. um die Effizienz der möglichen Impfstoff-Kandidaten besser abschätzen zu können.

Derzeit arbeiten etwa 35 Unternehmen und akademische Einrichtungen an der Entwicklung eines solchen Impfstoffes.

https://www.nature.com/articles/d41586-020-00798-8

https://www.reuters.com/article/us-health-coronavirus-vaccines-insight/as-pressure-for-coronavirus-vaccine-mounts-scientists-debate-risks-of-accelerated-testing-idUSKBN20Y1GZ

https://www.clinicaltrialsarena.com/analysis/coronavirus-mers-cov-drugs/

 

Impfstoffentwicklung am Imperial College London

Unter der Leitung von Professor Robin Shattock von der Abteilung für Infektionskrankheiten arbeiten mehrere Wissenschaftler am Imperial College London an der Entwicklung eines Impfstoffes gegen das neuartige Coronavirus. Gleichzeitig haben sie eine neue Technologie entwickelt, mit der der Impfstoff deutlich schneller produziert werden könnten. Bereits 14 Tage nach der Sequenzierung des Coronavirus Genoms, hatte das Team einen neuen Impfstoffkandidaten gegen SARS-CoV-2 entwickelt. Die Tierversuche wurden am 10. Februar 2020 gestartet und die ersten Resultate an Mäusen sind vielversprechend. In Kollaboration mit Wissenschaftler in Paris wird der Impfstoff derzeit an Affen getestet. Sollten auch diese Tests erfolgreich sein, könnten die ersten Versuche am Menschen bereits im Frühsommer beginnen. Nichtsdestotrotz würde es immer noch bis zu einem Jahr dauern, bis der Impfstoff für Patienten zur Verfügung stünde.

https://www.imperial.ac.uk/news/195055/imperial-researchers-race-develop-coronavirus-vaccine/

http://wwwf.imperial.ac.uk/blog/photography/2020/03/13/developing-the-coronavirus-vaccine/

https://www.independent.co.uk/news/health/coronavirus-vaccine-news-update-cases-clinical-testing-trials-a9402101.html

https://www.standard.co.uk/news/health/coronavirus-covid19-vaccine-testing-a4387271.html

 

Impfstoffentwicklung von Novavax

Novavax, Inc. ist ein Biotechnologieunternehmen das neuartige Impfstoffe für schwere Infektionskrankheiten entwickelt. Das Unternehmen wird mit einer Erstfinanzierung in Höhe von 4 Millionen US-Dollar von der Coalition for Epidemic Preparedness Innovations (CEPI) für die Entwicklung eines Impfstoffes unterstützt. 2013 hat Novavax bereits einen Impfstoffkandidaten gegen das MERS Coronavirus hergestellt.

Novavax verfügt über eine große Technologieplattform zur Herstellung von Impfstoffen und hat bereits mehrere Nanopartikel-Impfstoffkandidaten hergestellt, welche derzeit in Tiermodellen getestet werden, bevor die klinischen Studien am Menschen beginnen. Der Beginn der ersten Phase 1 Studie ist für das späte Frühjahr 2020 geplant. Die SARS-CoV-2-Impfstoffkandidaten wurden mit der firmeneigenen Technologieplattform für die rekombinante Herstellung von Protein-Nanopartikel produziert, um Antigene zu identifizieren, die vom Coronavirus Spike (S) Protein stammen. Zudem plant Novavax mit dem geschützten Matrix-MTM-Adjuvans die Immunreaktion des Körpers gegen den Impfstoff, und damit gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Impfung, zu erhöhen.

http://ir.novavax.com/news-releases/news-release-details/novavax-awarded-funding-cepi-covid-19-vaccine-development

 

 mRNA-1273 Impfstoffentwicklung von Moderna

Das Biotechnologieunternehmen Moderna, Inc. und das US-amerikanische Vaccine Research Center (VRC) vom National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) arbeiten gemeinsam an der Entwicklung eines Impfstoffes gegen das Coronavirus. Der Impfstoff richtet sich gegen das Spike (S) Protein des Coronavirus.

Die ersten Dosen des Impfstoffs wurden bereits von Moderna hergestellt und an das NIAID für eine klinische Phase 1 Studie geliefert. Die Studie begann am 16. März am Kaiser Permanente Washington Health Research Institute in Seattle, Washington. Die Studie wird voraussichtlich in 14 Monaten beendet sein.

Parallel zu den Phase 1 Studien am Menschen wird in Tierversuchen das Risiko der Krankheitsverstärkung/Impfverstärkung getestet, was die Grundlage für den möglichen Start der weitaus größeren Phase 2/3 Studien am Menschen bildet. Erst wenn diese ersten Human- und Tierstudien die Sicherheit des Impfstoffs bestätigen, wird das National Institute of Health (NIH) mit diesen größeren Studien beginnen. Diese Studien sind darauf ausgelegt die Wirksamkeit des Impfstoffes am Menschen zu testen und werden erst beginnen, sobald die Wirksamkeit in Tierversuchen bestätigt wurde.

https://www.clinicaltrialsarena.com/analysis/coronavirus-mers-cov-drugs/

https://www.sciencemag.org/news/2017/02/mysterious-2-billion-biotech-revealing-secrets-behind-its-new-drugs-and-vaccines

 

INO-4800 Impfstoffentwicklung von Inovio Pharmaceuticals

Inovio Pharmaceuticals kollaboriert mit der Beijing Advaccine Biotechnology Company um die Entwicklung des Impfstoffs INO-4800 voranzubringen. Am 3. März kündigte Inovio einen beschleunigten Entwicklungsplan für den Impfstoff an. Das Unternehmen hat bereits mit den vorklinischen Tests für die Produktherstellung begonnen.

 

Die Wissenschaftler haben bereits den Impfstoff, ein DNA Molekül das „Anweisungen“ zur Herstellung des Spike (S) Proteins trägt, in Mäuse und Meerschweinchen injiziert, woraufhin die Tiere sowohl Antikörper, als auch T-Zellen gegen das Virus produziert haben. Die Studienleiterin Kate Broderik, Inovios Senior Vice President für präklinische Forschung und Entwicklung, bestätigte, dass der Impfstoff derzeit Affen verabreicht wird. Im nächsten Schritt werden dann die ersten Tests zur Wirksamkeit des Impfstoffs durchgeführt, wobei geimpfte Tiere mit dem Virus infiziert werden, in der Hoffnung, dass sie geschützt sind.

 

Im April 2020 sollen die ersten klinische Studien an 30 gesunden Freiwilligen in den USA beginnen, gefolgt von China und Südkorea. Parallel dazu ist eine klinische Phase 1 Studie in China geplant, die von der Beijing Advaccine Biotechnology Company durchgeführt werden wird. Die Ergebnisse werden voraussichtlich im September 2020 vorliegen.

https://www.researchsquare.com/article/rs-16261/v1

 

Impfstoffentwicklung an der Universität Oxford

Mittels CEPI-Fördermittel stellt die Universität Oxford Impfstoffe her, die für Tierversuche sowie erste Studien am Menschen verwendet werden. Die Wissenschaftler am Jenner Institute der Universität Oxford bereiten bereits den Start einer klinischen Studie für einen möglichen Impfstoff vor.

Für die Impfstoffe wird ein sicherer Vektor eines Adenovirus verwendet, eine andere Virenart die häufig Erkältungen verursacht. Der Vektor für den Impfstoff basiert auf einem Schimpansen Adenovirus (ChAdOx1), der am Jenner Institut entwickelt wurde und sich am besten für einen SARS-CoV-2 Impfstoff eignet, da er bereits mit einer einzelnen Dosis eine starke Immunantwort auslösen kann. ChAdOx1 ist ein nicht replizierendes Virus, sodass er bei der geimpften Person keine permanente Infektion verursachen kann. Zusätzlich wurde der virale Vektor genetisch modifiziert, sodass er das Spike (S) Protein des SARS-CoV-2 produzieren kann. Die Freisetzung dieses Proteins aktiviert die Produktion von Antikörpern, sodass bei einer möglichen Infektion mit dem Coronavirus der Körper bereits eine Immunantwort gegen das Oberflächenprotein gebildet hat und eine Ausbreitung verhindert werden kann.

Der Impfstoff wird derzeit am Public Health England (PHE) Labor in Porton Down bei Salisbury in Tierversuchen getestet. Normalerweise müssten erst die Versuchsreihen am Tier abgeschlossen sein, bevor die klinischen Studien am Menschen beginnen können. Aufgrund der Tatsache, dass ähnliche Impfstoffe gegen andere Krankheiten bereits als sicher deklariert wurden, konnten die Studien allerdings beschleunigt werden und laufen derzeit parallel.

https://www.ovg.ox.ac.uk/news/covid-19-vaccine-development

https://www.nytimes.com/reuters/2020/03/10/world/europe/10reuters-health-coronavirus-vaccines-cepi.html 

http://www.ox.ac.uk/news/2020-02-07-oxford-team-begin-novel-coronavirus-vaccine-research

https://www.theguardian.com/society/2020/mar/19/uk-drive-develop-coronavirus-vaccine-science?CMP=share_btn_link

 

Nicht-replizierender viraler Vektor von Johnson & Johnson

Am 11. Februar gab J&J bekannt, dass das Unternehmen mit der Biomedical Advanced Research and Development Authority (BARDA) kooperiert, welche finanzielle Mittel für die beschleunigte Entwicklung eines Impfstoffkandidaten bereitstellt.

J&J hat bereits Erfahrung in der Impfstoffentwicklung gesammelt, u.a. mit dem Zika-Virus und Ebola-Virus. Letzte Woche teilte das Unternehmen mit, dass es eine Zusammenarbeit mit dem Beth Israel Deaconess Medical Center begonnen hat, um die Entwicklung eines Impfstoffs gegen SARS-CoV-2 zu unterstützen. Das Pharmaunternehmen und das Krankenhaus haben bereits mit den präklinischen Tests mehrerer möglicher Impfstoffe begonnen, mit dem Ziel bis Ende März den vielversprechendsten Impfstoff auszuwählen und bis Ende 2020 eine klinische Phase 1 Studie zu beginnen. Die Allianz hat bereits zahlreiche Ergebnisse zur Sicherheit der möglichen Impfstoffe, da die Tierversuche an nicht-humanen Primaten und anderen Tieren bereits durchgeführt wurden. Aufgrund der engen Zusammenarbeit mit den Behörden können sie die Entwicklung deutlich schneller vorantreiben.

 

J&J gab bekannt, dass das Unternehmen bereits Tiermodelle zum Testen einer möglichen Krankheitsverstärkung/Impfverstärkung entwickelt und hoffentlich bis Oktober einen Impfstoff für die ersten Versuche am Menschen fertiggestellt hat. Eine Sprecherin des Unternehmens gab bekannt, dass dieses Risiko erst geprüft werden muss, bevor die klinischen Studien beginnen können. Gleichzeitig infizieren Wissenschaftler bereits geimpft Tiere, um zu testen, welcher Impfstoff am besten mit dem Impfschutz korreliert.

 

https://finance.yahoo.com/news/8-biotechs-coronavirus-vaccines-development-144215778.html

https://www.sciencemag.org/news/2020/03/record-setting-speed-vaccine-makers-take-their-first-shots-new-coronavirus

https://www.newsylist.com/interview-with-johnson-johnson-research-head-vaccine-development-at-turbo-speed-knowledge/

 

Sinovac Biotech‘s Strategie für einen SARS Impfstoff

Sinovac Biotech produziert einen SARS-CoV-2 Impfstoff aus chemisch inaktivierten, ganzen Viruspartikeln kombiniert mit dem Adjuvans alum. Sinovac hat dieselbe Strategie bereits für einen SARS-Impfstoff verwendet, den das Unternehmen vor 16 Jahren entwickelte und in einer klinische Studie Phase 1 getestet hat. Meng Weining, Vizepräsident von Sinovac sagt „Wir haben sofort mit dem Ansatz begonnen, den wir bereits kennen.“

Der SARS-Impfstoff des Unternehmens zeigte Wirksamkeit in Affen. Gegenüber Bedenken, dass ein inaktivierter Coronavirus Impfstoff, wie der RSV Impfstoff, zu Krankheitsverstärkungen/Impfverstärkungen führen kann, entgegnet Meng, dass bei Tierversuchen keine derartigen Probleme auftraten.

https://www.sciencemag.org/news/2020/03/record-setting-speed-vaccine-makers-take-their-first-shots-new-coronavirus

 

Ein nicht-replizierender Stamm des Adenovirus-5 (Ad5) von CanSino

CanSino testet einen Impfstoff basierend auf einem nicht-replizierenden Stamm des Adenovirus-5 (Ad5), ein Virus der normalerweise eine Erkältung auslöst. Der Vektor wurde genetisch modifiziert, sodass er das Coronavirus Spike (S) Protein herstellt. Verschiedene Wissenschaftler befürchten, dass Patienten aufgrund der bereits vorhandenen Immunität gegen den „normalen“ Ad5, auch eine Immunreaktion gegen den Impfstoff entwickeln.

Dies verhindert nicht nur eine erfolgreiche Impfung, sondern kann auch zu Nebenwirkungen führen, wie eine HIV Impfstoffstudie von Merck, welche auf demselben Ad5-Vektor basierte und Anfang 2007 abgebrochen wurde, zeigt. Allerdings hat auch dieselbe chinesische Kollaboration einen Ebola Impfstoff hergestellt, der von den chinesischen Behörden 2017 zugelassen wurde. In einer Pressemittelung des Unternehmens wird behauptet, dass der neue Impfkandidat „starke Immunreaktionen in Tiermodellen“ hervorruft und „ein gutes Sicherheitsprofil“ aufweist.

https://www.sciencemag.org/news/2020/03/record-setting-speed-vaccine-makers-take-their-first-shots-new-coronavirus

 

Altimmune’s intranasaler Coronavirus Impfstoff

Ein intranasaler SARS-CoV-2 Impfstoff wird vom US-amerikanischen biopharmazeutischen Unternehmen Altimmune entwickelt. Die Planung und Synthese des Impfstoffs sind bereits abgeschlossen, sodass die Tierversuche bald folgen werden.

Die Entwicklung des Impfstoffkandidaten basierte auf der Technologieplattform von NasoVAX, einem Grippeimpfstoff von Altimmune.

https://www.clinicaltrialsarena.com/analysis/coronavirus-mers-cov-drugs/

 

Impfstoff gegen das Aviäre Coronavirus (Infektiöse Bronchitis Virus IBV) vom Forschungsinstitut MIGAL

Das MIGAL Forschungsinstitut in Israel gab bekannt, dass ein Impfstoff der zur Behandlung des aviären Infektiösen Bronchitis Virus (IBV) verwendet wird, für die Impfung gegen den humanen SARS-CoV-2 modifiziert wurde. Der Impfstoff hat in präklinischen Studien des Volcani Instituts seine Wirksamkeit bewiesen.

Nach vierjähriger Forschung wurde der IBV Impfstoff entwickelt. Dieser weist eine hohe genetische Ähnlichkeit mit dem menschlichen Coronavirus auf, sodass der Impfstoff genetisch an SARS-CoV-2 angepasst werden konnte. Der Impfstoff wird oral verabreicht.

Das Institut sucht derzeit nach möglichen Partnern für eine Produktion des Impfstoffs innerhalb der nächsten acht bis zehn Wochen, während man gleichzeitig versucht die erforderlichen Zulassungen für die Tierversuche zu erhalten.

https://www.israeltoday.co.il/read/israeli-breakthrough-for-coronavirus-vaccine-imminent/

 

TNX-1800 von Tonix Pharmaceuticals

Tonix Pharmaceuticals hat sich mit der gemeinnützigen Forschungsorganisation Southern Research zusammengeschlossen um einen Impfstoff namens TNX-1800 zu entwickeln. Der Impfstoff basiert auf einem modifizierten Pferdepockenvirus, der mit einer firmeneigenen Impfstoffplattform entwickelt wurde.

TNX-1800 soll ein Virus-Protein exprimieren, sodass das Coronavirus bei einer möglichen Infektion vom Immunsystem früher erkannt werden kann. Southern Research wird im Rahmen der Partnerschaft für die Bewertung der Wirksamkeit verantwortlich sein.

https://www.clinicaltrialsarena.com/analysis/coronavirus-mers-cov-drugs/

Rekombinanter Subunit-Impfstoff von Clover Biopharmaceuticals

Clover Biopharmaceuticals produziert mit ihrer patentierten Trimer-Tag© Technologie einen rekombinanten Subunit-Impfstoff. Der Impfstoff basiert auf dem trimeren Spike Proteins (S-Trimer) des SARS-CoV-2, das für die Bindung an die menschliche Wirtszelle verantwortlich ist und damit die Virusinfektion ermöglicht.

Am 10. Februar konnte das Unternehmen mit seiner Trimer-Tag© Technologie den Subunit-Impfstoff in einem Zellkultur-Expressionssystem erfolgreich herstellen. Des weiteren hat das Unternehmen antigen-spezifische Antikörper im Serum von genesenen Patienten nachweisen können.

Der Impfstoff ist wahrscheinlich innerhalb sechs bis acht Wochen für die ersten präklinischen Studien verfügbar. Sollte der Impfstoff diese Tests erfolgreich abschließen, kann das Unternehmen über die firmeneigene cGMP Herstellung die Produktion erhöhen. Mit dem Pandemie-Adjuvans-System von GSK arbeiten beide Unternehmen an einem weiteren Impfstoff.

https://www.clinicaltrialsarena.com/analysis/coronavirus-mers-cov-drugs/

Linearer DNA Impfstoff von Applied DNA Sciences und Takis Biotech

Die Applied DNA Sciences Tochtergesellschaft LineaRx und Takis Biotech gründeten am 7. Februar ein Joint Venture zur Entwicklung eines linearen DNA Impfstoffs gegen SARS-CoV-2. Für die Entwicklung nutzen sie eine DNA Technologie basierend auf der Polymerase-Kettenreaktion (PCR). Diese Methode bietet mehrere Vorteile, u.a. sehr hohe Reinheit, schnelle Produktion und die Abwesenheit von Antibiotika und bakteriellen Verunreinigungen. Darüber hinaus ist der Impfstoff wirksam, ohne in das Genom des Patienten integriert zu werden.

Für die ersten Tierversuche werden vier mögliche Impfstoff produziert: Während ein Kandidat auf dem gesamten Spike-Gen des Coronavirus basiert, beschränken sich die übrigen drei auf das Antigen des Proteins. Takis Biotech plant die ersten Tierversuche im zweiten Quartal 2020.

https://finance.yahoo.com/news/8-biotechs-coronavirus-vaccines-development-144215778.html

https://www.clinicaltrialsarena.com/analysis/coronavirus-mers-cov-drugs/

Pirbright testet Coronavirus Impfstoffe an Tieren

In Zusammenarbeit mit Wissenschaftler der Universität Oxford und Public Health England testet ein Forschungsteam in Pirbright neue Impfstoffe auf ihre Fähigkeit schützende Antikörper gegen SARS-CoV-2 zu induzieren. Unter anderem wird der Schimpansen-Adenovirus-Impfstoffvektor (ChAdOx1) getestet, der demnächst auch in der ersten klinischen Studie am Menschen getestet wird und bereits zur Herstellung von Impfstoffen gegen Viren wie Ebola, MERS und Influenza verwendet wurde.

Der in Oxford entwickelte Impfstoff enthält das Spike (S) Protein von SARS-CoV-2; jenes Protein gegen das normalerweise Antikörper in infizierten Menschen gebildet wird. In Tierversuchen werden die Wissenschaftler nach der Impfung von Schweinen die Menge an gebildeten Antikörpern messen. Daraufhin wird getestet, ob die produzierten Antikörper SARS-CoV-2 an der Infektion der Zellen hindern können, um somit die Infektion zu verhindern. Das Immunsystem von Schweinen weist viele Ähnlichkeiten mit dem des Menschen auf, sodass die Ergebnisse als guter Indikator für eine mögliche Immunreaktion im Menschen genutzt werden können. Zudem werden die Forscher das Sicherheitsprofil der neuen Impfstoffe testen und beobachten ob unerwünscht Nebenwirkungen auftreten.

https://www.pirbright.ac.uk/news/2020/03/pirbright-begins-testing-new-coronavirus-vaccines-animals-help-combat-covid-19 

Impfstoff der Universität Pittsburgh School of Medicine an Mäusen getestet

Wissenschaftler der Universität Pittsburgh haben im Kampf gegen SARS-CoV-2 einen möglichen Impfstoff entwickelt. Über ein fingerspitzengroßes Pflaster wurde der Impfstoff an Mäuse verabreicht, die daraufhin SARS-CoV-2 spezifische Antikörper produzierten. Die Forscher gehen davon aus, dass die Menge an produziertem Antikörper für die Neutralisierung des Virus ausreichend ist.

https://www.sciencedaily.com/releases/2020/04/200402144508.htm?utm_source=dlvr.it&utm_medium=facebook 

SARS Impfstoff in Frettchen

2004 wurde erstmals die Krankheit SARS, ausgelöst durch SARS-CoV (engl. severe acute respiratory syndrome coronavirus), im Menschen entdeckt. Wissenschaftler immunisierten Frettchen mit dem rekombinanten Vaccinia-Virus Ankara (rMVA), das modifiziert wurde für die Expression des SARS-CoV Spike (S) Proteins.

Daraufhin wurden die Frettchen mit dem SARS-CoV infiziert. Verglichen mit der Kontrollgruppe produzierten immunisierte Frettchen schneller neutralisierende Antikörper, allerdings litten sie auch an einer deutlich stärkeren Leberentzündung (Hepatitis). Diese Ergebnisse deuten auf einen Zusammenhang zwischen der SARS-CoV S-Protein exprimierenden rMVA Impfung und einer verstärkten Hepatitis hin.

https://jvi.asm.org/content/78/22/12672 

Medikamente:

Remdesivir – Universität Nebraska Medical Center – NIH

Remdesivir ist ein antivirales Medikament das während der Ebola Epidemie entwickelt wurde. An der Universität Nebraska Medical Center (UNMC) in Omaha wurde eine randomisierte, kontrollierte klinische Studie zur Evaluation des Sicherheitsprofil und der Wirksamkeit von Remdesivir bei COVID-19 diagnostizierten, hospitalisierten Erwachsenen begonnen.

Bei Tierversuchen mit dem SARS und MERS Virus zeigte Remdesivir vielversprechende Resultate. In der neuen Studie wird Freiwilligen für 10 Tage entweder das Medikament oder ein Placebo intravenös injiziert. Jeden zweiten Tag werden Blutproben, sowie Nasen- und Rachenabstriche, genommen und die Menge an Viren im Körper gemessen. Sollte es mit der Therapie möglich sein eine Vermehrung von SARS-CoV-2 zu reduzieren, könnte dies bereits dabei helfen, die Ausbreitung der Infektion einzudämmen.

https://time.com/5790545/first-covid-19-vaccine/

https://www.nih.gov/news-events/news-releases/nih-clinical-trial-remdesivir-treat-covid-19-begins

 

NP-120 (Ifenprodil) von Algernon Pharamaceuticals

Algernon Pharmaceuticals testet NP-120 (Ifenprodil) als potentielle Behandlung gegen COVID-19. Ifenprodil ist ein N-Methyl-D-Aspartat (NDMA)-Rezeptor-Antagonist, der unter dem Markennamen Cerocal vertrieben wird. Mäuse infiziert mit H5N1 haben eine höhere Überlebenschance bei Behandlung mit dem Medikament. In der Mausstudie führte Ifenprodil zu einer signifikanten Verringerung von akuten Lungenschäden (ALI) und verringerte die Mortalität um 40 %.

„Wenn wir bei Coronavirus Patienten eine ähnliche Reaktion wie in der H5N1-Tierstudie, einer sehr tödlichen Form der Influenza, sehen würden, glauben wir, dass wir die Prognose der Patienten deutlich verbessern können.“, sagte Christopher J. Moreau, CEO von Algernon.

https://www.globenewswire.com/news-release/2020/03/06/1996671/0/en/Algernon-Announces-Availability-of-its-NP-120-Ifenprodil-Drug-for-Compassionate-Use-for-Coronavirus.html

 

Niclosamid und Ciclesond – Institut Pasteur in Korea

Die „Neuerfindung“ von Medikamenten (engl. drug repositioning, das Untersuchen von bekannten Medikamenten für neue Indikationen) stellt derzeit die einzige praktikable Option zur Bekämpfung dieser globalen Pandemie dar. Während dem SARS Ausbruch im Jahr 2003 wurden ca. 3.000 FDA-zugelassene Medikamente auf eine mögliche antivirale Aktivität gegen SARS-CoV getestet.

In einer neuen Studie des Institut Pasteur in Korea wurden 35 Treffern der ersten Studie sowie 15 neue Medikamente auf eine Virus-inhibierende Aktivität gegen SARS-CoV-2 untersucht.

Die Hälfte dieser Medikamente (24) zeigten eine antivirale Wirksamkeit (0.1 µM < IC50 < 10 µM) gegen SARS-CoV-2. Die FDA-zugelassenen Medikamente Niclosamid und Ciclesond stachen hierbei heraus und werden derzeit in geeigneten Tiermodellen auf ihre antivirale Wirkung getestet. In naher Zukunft könnten diese bereits zugelassenen Medikamente in klinischen Studien weiteruntersucht werden und demnächst eine weitere therapeutische Option für Patienten mit COVID-19 sein.

https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2020.03.20.999730v3

 

EIDD-2801 – Universität North Carolina

Wissenschaftler der Universität North Carolina forschen an einem neuen Medikament (EIDD-2801) für die Behandlung von COVID-19. Im Tierversuch konnte EIDD-2801 die Lungenschäden bei Mäusen verringern. In der Studie wurde das als Prophylaxe eingesetzt und konnte schwere Lungenschäden bei infizierten Mäusen verhindern. EIDD-2801 ist eine oral verfügbare Form des antiviralen Wirkstoff EIDD-1931. Es kann als Pille eingenommen werden, wird gut resorbiert und gelangt in die Lunge.

Bei einer Verabreichung 12 oder 24 Stunden vor der Infektion wurde eine Verringerung der Lungenschädigung sowie des Gewichtsverlusts festgestellt. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass dieses prophylaktische Zeitfenster beim Menschen länger ist, da auch der Zeitraum zwischen dem Ausbruch der Krankheit (COVID-19) und dem Tod beim Menschen länger ist als bei der Maus.

https://www.unc.edu/posts/2020/04/06/carolina-researchers-key-role-in-the-development-of-new-covid-19-treatment/ 

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Neutralisierende Antikörper:

 

Humaner Antikörper gegen das Coronavirus funktioniert in Mäusen – Universität Utrecht

Monoklonale Antikörper gegen viralen Oberflächenproteinen werden zunehmend als vielversprechende Medikamente gegen Infektionskrankheiten anerkannt und haben sich bereits für eine Reihe von Viren als wirksam erwiesen. Neutralisierende Antikörper für den Coronavirus richten sich vor allem gegen das trimere Spike (S) Glykoprotein auf der Virenoberfläche, das für den Eintritt in die Wirtszelle benötigt wird.

Um neutralisierende Antikörper gegen SARS-CoV-2 zu finden, wurden H2L2-Mäuse mit dem Spike (S) Protein immunisiert. Die B-Zellen (Antikörper produzierende Zellen) wurden aus den Mäusen isoliert und (mit Hilfe Myelomazellen) zu Hybridomazellen fusioniert. Mittels der ELISA (engl. enzyme-linked immunosorbent assay) Methode wurden kreuzreaktive, neutralisierenden Antikörper gegen eine gemeinsame „Stelle“ (ein sog. Epitop) gefunden. Diese Antikörper können möglicherweise für die Behandlung, sowie für die Prävention, von COVID-19 eingesetzt werden.

https://www.uu.nl/en/news/human-antibody-to-new-coronavirus?mc_cid=b47e37d54a&mc_eid=ec597d271e

https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2020.03.11.987958v1.full

Neutralisierender Antikörper gegen COVID-19 – VIB Universität Gent

Das Labor von Xavier Saelens (VIB Universität Gent) hat einen neutralisierenden Antikörper gegen SARS-CoV-2 entwickelt. Neutralisierende Antikörper könnten den Virus daran hindern menschliche Zellen zu infizieren. Im Vergleich zu Impfungen, können Antikörper auch mit den normalen Produktionsverfahren der biopharmazeutischen Industrie hergestellt werden, was eine schnelle Produktion im großen Maßstab ermöglicht.

Im Gegensatz zu Impfstoffen bietet ein Antikörper sofortigen Schutz – allerdings nur für kurze Zeit. Der Vorteil ist, dass die Patienten nicht ihre eigenen, schützenden Antikörper produzieren müssen. Einige Risikogruppen wie z.B. ältere Menschen sprechen häufig nur mäßig auf Impfungen an, was zu einem unvollständigen Schutz führen kann. Auch Menschen mit erhöhtem Infektionsrisiko könnten von einem sofortigen Schutz profitieren. Entsprechend können monoklonale Antikörper ein wichtiges Instrument zur Bekämpfung der aktuellen Pandemie darstellen.

http://www.vib.be/en/news/Pages/VIB-moves-forward-in-the-development-of-a-COVID-19-prophylactic.aspx?mc_cid=b47e37d54a&mc_eid=ec597d271e

TZLS-501 von Tiziana Life Sciences

Tiziana Life Sciences entwickelt einen monoklonalen Antikörper (TZLS-501) für die Behandlung von COVID-19. TZLS-501 ist ein humaner Antikörper gegen den Interleukin-6 Rezeptor (anti-IL-6R), der bei der Prävention von Lungenschäden und erhöhten Interleukin-6 Werten in vitro und in vivo hilft. Erhöhtes Interleukin-6 ist wichtig für chronische Entzündungen und assoziiert mit schweren Lungenschädigungen in Folge von COVID-19 Infektionen und anderen akuten Atemwegserkrankungen.

Das Medikament bindet den Interleukin-6 Rezeptor und verringert die Menge an Interleukin-6 im Körper, wodurch chronische Lungenentzündungen verhindert werden sollen.

https://www.tizianalifesciences.com/our-drugs/milciclib/clinical-trials 

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Immunität:

Entwicklung von Immunität – Institute of Laboratory Animal Science, Beijing

Ein chinesisches Forscherteam untersuchte zwei Rhesusmakaken (Macaca mulatta), die sich nach einer leicht verlaufenen COVID-19 Erkrankung wieder erholt hatten. Vier Wochen nach der ersten Infektion waren die Affen immer noch immun gegen eine Reinfektion mit SARS-CoV-2. Wissenschaftler sammeln gerade Daten über potentiell mehrfach exponierte Menschen. Dies kann Erkenntnisse darüber liefen, ob der Mensch nach einer Infektion immun gegenüber Reinfektionen mit SARS-CoV-2 wird.

https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2020.03.13.990226v1.full.pdf

https://www.genengnews.com/news/covid-19-reinfection-not-a-concern-monkey-study-suggests/

https://www.the-scientist.com/news-opinion/monkeys-develop-protective-antibodies-to-sars-cov-2-67281

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Coronavirus in Tieren:

Ausbruch des menschlichen Coronavirus OC43 in wilden Schimpansen

Eine Reihe von Krankheitserregern zirkuliert zwischen Menschen und nichtmenschlichen Primaten, wobei die enge Verwandtschaft zwischen den beiden Wirten die Übertragung erleichtert. Aufgrund der schnellen Übertragung und der schwierigen Eindämmungen sind aerogene Krankheitserreger (Tröpfcheninfektionen) am gefährlichsten. Gängige menschliche Atemwegsviren wie das Humane Respiratorische Synzytial-Virus (HRSV), das Humane Metapneumovirus (HMPV) und das Humane Rhinovirus C haben bereits tödliche Ausbrüche bei wildlebenden Menschenaffen verursacht. Unter anderem berichteten Forscher über die Übertragung des humanen Coronavirus (HCoV) OC43 auf wilde Schimpansen (Pan troglodytes verus) die im Taï National Park (Elfenbeinküste) leben. Zwischen Ende Dezember 2016 und Anfang Januar 2017 wurden in der östlichen Schimpansen-Gemeinschaft ein leichter Ausbruch von Atemwegserkrankungen beobachtet.

https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1038/s41426-018-0121-2?scroll=top&needAccess=true

Infektion von Rhesusaffen mit SARS-CoV-2 verursacht Pneumonie

Infektionen mit Coronaviren sind beim Menschen und anderen Säugetieren weit verbreitet. Tiermodelle sind essentiell für die Erforschung der Pathogenese der Virusinfektion, potentieller antiviraler Medikamente und Impfstoffe. Wissenschaftler erforschen SARS-CoV-2 unter anderem an nichtmenschlichen Primaten wie z.B. Rhesusaffen. Hierfür infizieren sie Rhesusaffen mit SARS-CoV-2, isoliert aus bronchoalveolärer Lavage-Flüssigkeit, und untersuchen die Verbreitung des Virus im Blut, in Abstrichen und im Gewebe der Atemwege.

https://www.researchsquare.com/article/rs-15756/v1

Katzen und Frettchen können das neue Coronavirus bekommen, allerdings gibt es keine Hinweise auf eine Übertragung auf den Menschen

Laut einer Studie publiziert auf dem bioRxiv Preprint-Server (nicht von Fachleuten überprüft!), können Katzen mit dem neuen Coronavirus (SARS-CoV-2) infiziert werden und es an andere Katzen weitergeben. Experten bemängeln die zu kleine Stichprobengröße, sowie die sehr hohe Dosis, mit denen die Katzen infiziert wurden. Die Katzen entwickelten keine COVID-19 assoziierten Symptome und es gab keine Hinweise auf eine mögliche Infektion von Menschen durch infizierte Katzen.

2003 wurde eine Studie über SARS-CoV (ein Coronavirus das mit SARS-CoV-2 verwandt ist) veröffentlicht, die zeigte, dass Katzen mit SARS-CoV infiziert werden konnten, aber sie spielten bei der Verbreitung der Krankheit keine Rolle. Das U.S. Zentrum für Krankheitskontrolle und Prävention sagt, es gibt derzeit keinen Beweis dafür, dass Katzen oder andere Haustiere COVID-19 verbreiten könn.

https://www.sciencemag.org/news/2020/04/cats-can-get-new-coronavirus-no-evidence-they-spread-it-humans 

Keine Reinfektion bei SARS-CoV-2 infizierten Rhesusmakaken

Es bleibt unklar, ob es bei genesenden Patienten ein Reinfektions- oder Rückfallrisiko gibt. In einem Tierversuch wurden hierfür genesene Rhesusaffen ein weiteres Mal mit SARS-CoV-2 infiziert. 7 Tage nach der Erstinfektion mit SARS-CoV-2 verloren einige Affen an Gewicht und eine virale Vermehrung wurde in Nase, Rachen, Lunge und Darm beobachtet sowie eine mäßige interstitielle Lungenentzündung. Nachdem sich die Symptome abschwächten und die Affen positiv auf Antikörper getestet worden waren, wurde die Hälfte der Affen erneut mit der gleichen Dosis SARS-CoV-2 infiziert.

Interessanterweise konnten Viren daraufhin weder in Nasen-Rachenraum- und Analabstrichen, noch in primären Gewebeproben nachgewiesen werden. Auch die virologischen, radiologischen und pathologische Untersuchungen zeigten kein Wiederauftreten von COVID-19. Zusammengefasst deuten diese Ergebnisse darauf hin, dass eine Erstinfektion mit SARS-CoV-2 vor nachfolgenden Infektionen schützen kann, was entscheidend für die Entwicklung von Impfstoffen ist.

https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2020.03.13.990226v1

Denkanstöße zu der Haltung von Menschenaffen in menschlicher Obhut

Es gibt eine Reihe von Krankheitserregern die zwischen Menschen und nicht-menschlichen Primaten zirkulieren. Wissenschaftler gehen davon aus, dass die enge Verwandtschaft zwischen den beiden Wirten die Übertragungswahrscheinlichkeit erhöht. Die Coronaviren, die verantwortlich für die Krankheiten SARS, MERS und jetzt COVID-19 sind, haben deutlich gemacht, wie gefährlich und tödlich Coronaviren für Menschen sein können.

Derzeit gibt es keine Daten über mögliche Coronaviren spezifisch für Menschenaffen und andere Primaten, allerdings gibt es eine Studie über die Anthropozoonose (eine Übertragung vom Menschen aufs Tier) vom Coronavirus HCoV-OC43. HCoV-OC43 führt im Menschen zu einer Erkältung und kann bei Schimpansen Atemwegserkrankungen auslösen. Derzeit gibt es weder Studien über eine mögliche Übertragung von SARS-CoV-2 auf Menschenaffen, noch über den möglichen Krankheitsverlauf von COVID-19 in Menschenaffen. Nichtsdestotrotz warnen verschiedene Tiermediziner vor der Möglichkeit, dass neuartige Coronaviren vom Menschen auf Menschenaffen übertragen werden könnten und damit ein großes Gesundheitsrisiko für Menschenaffen in menschlicher Obhut darstellen.

https://zahp.aza.org/wp-content/uploads/2020/03/COVID-19-and-Great-Apes_3.12.2020.pdf

http://www.internationalprimatologicalsociety.org/docs/Final%20-%20SARS%20CoV-2%20and%20Great%20Apes%20Joint%20Communique%2016-05-20.pdf

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Schlagwörter: COVID-19, SARS-CoV-2, Wissenschaft, Forschung, Wissenschaftsnachrichten, Tierforschung, Impfstoff, Medikament, Antikörper, Immunität, Coronaviren in Tieren, Coronavirus

Jahr: 2020

Tier(e): Huhn, Frettchen, Maus, Maus (knockout/GM), Primaten

Länder: Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten von Amerika, Westeuropa – nicht aufgeführt

Medizinische Anwendung(en): Grundlagenforschung, Medizin, Impfstoff, Veterinär, Tiermedizin 

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Welche Tiere werden für die Entwicklung eines Impfstoffs gegen COVID-19 verwendet?

Mäuse

An Mäusen wird getestet, ob mögliche Impfstoffe für die ersten Studien am Menschen sicher sind. Es existiert nur ein genmodifizierter Mausstamm der mit COVID-19 infiziert werden kann. Diese Mäuse wurden während dem SARS Ausbruch im Jahr 2003 entwickelt und werden derzeit für die COVID-19 Forschung gezüchtet.

Affen

Nicht-menschliche Primaten sind unsere nächsten lebenden Verwandten. Im Gegensatz zu Mäusen können sie sich mit dem COVID-19 Virus infizieren. Forscher verwenden Primaten, um die Sicherheit von Impfstoffen zu testen, um zu verstehen wie das Virus im Körper funktioniert und ob Menschen, die sich vom Virus erholt haben, erneut infiziert werden können.


Additional COVID-19 coverage on the UAR website. 

Warning signs of the coronavirus: why we knew about it and couldn't stop it

- Can your cat catch coronavirus?

 - Is COVID-19 isolation making your dog as anxious as you?

 - Can we fight COVID-19 without animal testing?

 - High public acceptance of animal research to find treatments for COVID-19

 - Could llama antibodies treat viruses like COVID-19?

 - Remdesivir trials effective against coronaviruses in animals and humans

 - What mice studies can tell us about the effect of anxiety on sleep

 - Masks reduce COVID-19 transmission between hamsters

 - COVID-19 research exposes activists' lack of evidence

 - How organoids are bringing the study of bats to the lab

 



Last edited: 17 June 2020 16:47

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